Die Geschichte des Herrn Z.

Im folgenden wollen wir eine besonders illustre Figur der ADF unter die Lupe nehmen: Christian Zigenhorn. Gehen wir ein bisschen zurück… Im Jahr 2003 gab es schon eine Koalition zwischen ADF und RCDS. Jedoch hatten sie schon damals einige Schwierigkeiten: Die konstituierende Sitzung des Stupas musste mehrmals abgebrochen und verschoben werden. Kaum ein Kandidat der Koalition ging im ersten Wahlgang durch, und das, obwohl sie die Mehrheit im Stupa hatten. Der Höhepunkt war, dass sie es nicht mal in drei Wahlgängen schafften, ihren Kandidaten für den AStA-Vorsitz, Gerhard Riewe, ins Amt zu hieven.

Show me your colors

Da trat der damalige Stupa-Präsident Christian Zigenhorn (ADF) auf den Plan. Er verteilte beim nächsten Wahlgang speziell vorbereitete Stimmzettel – einige auf weißem Papier, andere auf Recyclingpapier. Diese Manipulation, auf den ersten Blick nicht zu erkennen, ermöglichte es ihm, die AbweichlerInnen im RCDS zu verorten. Nun machte Zigenhorn Druck auf den Koalitionspartner.  Berauscht von seiner eigenen Genialität, berichtete er ihnen gegenüber detailliert von seinem Trick. Das war auch ADF und RCDS zu viel, und so wurde Zigenhorn als Stupa-Präsident abgewählt, und ein Mitglied der Opposition trat seine Nachfolge an.

The inquisition… what a show!

Von nun an bewegte sich Zigenhorn eher im Hintergrund. Er erhielt einen Job als „freier Mitarbeiter“ beim AStA, und kümmerte sich um die Computer dort. Alles war gut, bis es 2005 zu Studierendenprotesten in GÖ kam. Der ADF/RCDS-AStA beschloss zu diesem Anlaß, die Rotunde der SUB mit einem riesigen Transparent zu verhüllen. Durch eine Rechnung, die der Opposition zugespielt wurde, kamen die enormen Kosten dieser Aktion ans Tageslicht – und in die Kritik. Wieder war der Aktionismus des Herrn Zigenhorn aktiviert. Er war sich, durch die verwendeten Schriftarten und weitere Details des Ausdrucks – relativ sicher, dass das belastende Dokument auf einem „seiner“ AStA-Rechner ausgedruckt wurde. Es began nun eine Aktion, wegen dessen Zigenhorn bis heute mit Schaudern in seiner eigenen Fraktion der „Großinquisitor“ genannt wird.

Zigenhorn verschaffte sich als Admin Zugang zu privaten Daten, die auf den AStA-Rechnern gespeichert waren. Er schnüffelte sogar private E-Mail-Konten aus, und verlangte die Herausgabe von Passwörtern, wo er nicht weiterkam. Abermals hatte er eine Grenze Überschritten, und seine eigene Fraktion musste ihm einen Riegel vorschieben.

All will be revealed

Nach diesem Vorfall rehabilitierte sich Zigenhorn aber relativ schnell bei seinen Kollegen, und so wurde er Anfang 2006 für das Amt des Finanzreferenten vorgeschlagen. Die Oppositionsgruppen hatten allerdings die Vorfälle nicht vergessen. Da die Vorwürfe noch im Raum standen, und man Zigenhorn als ungeeignet für dieses Amt betrachtete, wurde ein Untersuchungsausschuss gegen ihn eingerichtet. Ja, auch sowas gibt es mittlerweile an unserer Uni.

Der Untersuchungsausschuss, mit 4 Mitgliedern aus der AStA-tragenden Fraktion, und 3 aus der Opposition besetzt, sollte nun die Schuldfrage des Herrn Zigenhorn klären. Allerdings wurde ziemlich schnell klar, dass ADF und RCDS ihren eigenen Mann nicht ans Messer liefern würden. Die Wahlzettel, potentielle Beweismittel im ersten Fall, und als wichtige Dokumente aufbewahrungspflichtig, sind auf mysteriöse Weise verschwunden. Im Protokoll stand zwar, dass es eindeutig zwei verschiedenfarbige Sätze Wahlzettel gab – aber die Mehrheitsmeinung des Ausschusses konnte kein Vorsatz darin erkennen. Auch das dokumentierte Geständnis Zigenhorns, die Zettel absichtsvoll manipuliert zu haben, wurde in bloße Prahlerei umgedeutet: Als er seinen „Irrtum“ mit den zwei Papiersorten bemerkte, soll er einen Bluff erfunden haben, um Druck auf den RCDS zu machen. Niemals habe er wirklich gewusst, wer wie abgestimmt habe.

Und die Sache mit der Inquisition? Wo die Schnüffelei aufgrund von schriftlichen Aussagen nicht mehr zu leugnen war, wurde sie geschickt umbewertet: Zigenhorn habe stets die ausdrückliche Genehmigung der NutzerInnen gehabt, ihre privaten Dateien zu untersuchen. Von einem Fehlverhalten Zigenhorns wisse man nichts.

Und so ist der Untersuchungsausschuss ohne Folgen für den Angeklagten verpufft, und er kann weiterhin die (Hochschul-)Politik unsicher machen. Und wenn man aufpasst, dann kann man manchmal immer noch sehen, wie Christian Zigenhorn linke Demonstrationen fotographiert und dokumentiert. Aber das ist eine andere Geschichte…

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Göttinger Printen

Ein wichtiges Element in einer Demokratie ist die Trennung von politischen Parteien bzw. Kandidaten, und den Ämtern, in die sie gewählt werden können. Die CDU stellt zusammen mit der FDP die Bundesregierung, sie ist sie nicht. Was im großen, im Bundestag, gilt, sollte auch im kleinen, im Studierendenparlament gelten. (Die Satzungen des Stupas ähneln tatsächlich in vielen Punkten den entsprechenden Regeln des Bundestags.)

Dieses Prinzip scheint bei der ADF nicht angekommen zu sein, stattdessen gilt hier oft „L’État, c’est moi“. Ihr kennt die riesigen Aufhänger der ADF im ZHG, mit den Gesichtern der Mitglieder und Mitgliederinnen und Sprüchen wie „Mitten unter euch!“? Diese werden, wie legitime Plakate des AStAs, auf dem Posterdrucker der SUB gedruckt – vom AStA-Account aus.

Das heißt, der AStA, und somit die Studierendenschaft – du! – zahlt mit für den Wahlkampf der ADF. (Vielleicht hat der AStA ein gewisses Druckguthaben, aber dann zahlt eben die SUB dafür – nicht besser.)

Leider ist die ADF dreist, aber nicht dumm. Der beschriebene Vorgang wurde zwar (mindestens) drei mal von verschiedenen Leuten beobachtet, aber es ist natürlich so gut wie unmöglich, es ihnen nachzuweisen – Aussage gegen Aussage. Gut, dass es anonyme Blogs gibt. So ist es jetzt raus, und es wird ihnen vielleicht diesmal schwerer fallen, unbemerkt Druckguthaben zu „zocken“.

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Adiungi

Die Adjungi GmBH ist die Beraterfirma, die hinter dem neuem Lern- und Studienzentrum steckt. Adiungi ist latein für „beraten werden“, jedoch scheint ein passenderer lateinischer Ausdruck zu sein: „manus manum lavat.“ Denn die Aktivitäten der GmBH schrammen nur haarscharf an Kumpanei vorbei.

Das Lern- und Studienzentrum (LuSt) wurde vom ehemaligen ADF-Mitglied und jetzigem Adjungi-Geschäftsführer Andreas Lompe erdacht. Eine Person aus ADF-Kreisen hat dann das Projekt als „studentischen“ Vorschlag zur Verwendung von Studiengebühren eingereicht. Der Vorschlag ging an die ZKLS+ – das Gremium, das über die Vergabe von Studiengebühren aus dem „zentralen Topf“ entscheidet. Vorsitzender des ZKLS+ war zu dem Zeitpunkt Christian Zigenhorn, ebenfalls langjähriges ADF-Mitglied. (RCDS), der lange Jahre im Umfeld der ADF/RCDS-ASten tätig war, und dem erweiterten Dunstkreis um die ADF zuzuordnen ist.

So sind also von der Konzeption, über den Vorschlagprozess, bis zur Entscheidung an allen Stationen ehemalige oder momentane ADF-Mitglieder oder ADF-nahe Personen beteiligt gewesen. Somit stellt sich die Frage, inwieweit das Bauvorhaben im Interesse der Studierenden ist, und inwieweit es den Interessen einer ADF-Clique dient.

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Undemokratie im Stupa

Die ADF ist dafür bekannt, dass sie ein höchst eigenwilliges Verständnis von Demokratie hat. Sie trägt sie zwar im Namen, aber demonstriert immer wieder das genaue Gegenteil. Ein paar Beispiele aus ihrer parlamentarischen Praxis:

Übungen in Demokratie

An Tagen, an denen Abends das Studierendenparlament (Stupa) tagt, kann man vorher eigenartige Versammlungen im Oec oder im ZHG beobachten. Vorne steht ein kleiner Mann und redet beschwichtigend auf das Publikum ein. Auf den Rängen erheben und senken sich rhythmisch die Arme. Gelegentlich stellt man sich in eine Schlange, und wandert zum Podium und wieder zurück. Was wie Gymnastik aussieht, sind Wahlübungen der ADF. Jede Abstimmung jeder Stupasitzung wird vorher akribisch geprobt. Denn: Die ADF betrachtet ihre MitgliederInnen als Stimmvieh. Freies Mandat? Fehlanzeige. Und viele wissen bis zur entsprechenden Sitzung nicht, worum es geht, und wie sie abstimmen sollen.  Denn sie sind zur ADF gekommen, weil Kai Horge sie mit ihrem Charm eingenommen hat, oder weil sie so viel Spaß in der ADF-organisierten O-Phase hatten. Aber nicht, weil sie deren Politik so toll finden – denn die ADF hat ja keine.

So sitzen sie den Abend über da, essen Kekse, trinken Bionade, und tratschen mit ihren Freunden und Freundinnen, und heben dann und wann die Hand, so wie sie es in der Übung gelernt haben.

Let’s rotate again, like we did last summer

Falls doch mal etwas schief läuft, und die Abstimmung nicht so gelaufen ist, wie sie sollte, greift die ADF zu einem neuen Mittel: der Rotation. Dazu wird die Sitzung unterbrochen. Mit akribischem Blick wählt die ADF Führung potentielle AbweichlerInnen aus, die beim Präsidium abgemeldet, und durch Vertretungen ersetzt werden. Dieses Spiel wird gern mehrmals wiederholt, bis das gewünschte Abstimmungsergebnis erreicht ist.

Protokolloffizier meldet sich zum Dienst

Ein integraler Bestandteil von Stupa-Sitzungen ist das Protokollieren. Die AStA-Tragenden Gruppen wählen die ProtokollandInnen in der Regel aus ihren eigenen Reihen. Dabei haben sie keine Probleme, Freiwillige zu finden, denn die Kandidaten werden nach einem geheimen Schlüssel einfach auch mal gegen ihren Willen festgelegt. Wenn dann der oder die Auserwählte sich entschuldigt, und erklärt nicht zur Verfügung zu stehen – weil er/sie keine Zeit, keinen Nerv dafür hat, was auch immer – dann lassen die ADF-Oberen das nicht gelten. Sie werden zur Seite genommen, und bearbeitet, bis sie sich fügen. Solidarität von FraktionskollegInnen oder Nachsicht der ADF-Kader? Fehlanzeige.

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